In der Platte rechts unten signiert: "von Schmidt gestochen" - Seitenverkehrte Teilkopie nach dem gleichnamigen Kupferstich von Goltzius (Bartsch 266, Hollstein 311), der wiederum auf ein Gemälde von Jacopo Palma d.J., auch Palma il Giovane genannt, zurückgeht - Sehr guter Erhaltungszustand.
Johann Gottfried Schmidt (1764 Dresden - 1803 Paris). Deutscher Kupferstecher. Schüler von Carl Gottlieb Rasp und an der Dresdner Akademie, dort 1792 Pensionär. Ging 1802 mit kurfürstlicher Unterstützung nach Stuttgart zu Johann Gotthard von Müller, um mit dessen Sohn Friedrich von Müller weiter nach Paris zu reisen, wo er verstarb.
Hendrick Goltzius (1558 Bracht/ heute Brüggen - 1616/17 Haarlem). Niederländischer Maler und Kupferstecher, Hauptmeister des Manierismus. Schüler von Dirck Volkertszoon Coornhert und Philipp Galle. Reiste ab 1590 mehrere Jahre durch Italien und Deutschland. Machte sich um die Weiterentwicklung des Kupferstichs verdient, indem er den Stich als solchen außerordentlich variabel behandelte - sogenannter Taille-Stich - und sowohl in Dynamik als auch Stärke variierte. Damit hat er die Kupferstichtechnik insgesamt zu einer völlig neuartigen Modellierfähigkeit geführt. Goltzius drohte zwar mit seinen technisch teilweise extrem forcierten Blättern ins übermäßig Artifizielle abzugleiten, wurde jedoch bereits zu Lebzeiten zu Recht als brillanter Stecher gefeiert.
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